Das Demänovska-Tal ist das am meisten bekannte und aufgesuchte Tal der Niederen Tatra. Es ist 15 km lang und hat das wichtigste Touristenzentrum auf der Nordseite des Gebirgszuges.
   
Geographisch und geologisch besteht das Tal aus zwei verschiedenen Teilen: das obere Tal zeigt die Nähe zum Gebirgszug der Niederen Tatra. Es besteht aus Granit und verzweigt sich in etliche Seitentäler. Der untere Teil besteht aus Kalkstein und hat parallel liegende Einschnitte.
   
Der obere Teil des Tales bildet nahezu ein Quadrat, mit vier Aussichtspunkten an den Ecken: im Nordwesten liegt der Gipfel Sina (1560 m), im Nordosten Kraková hol’a (1751 m), im Südosten Dumbier (ung. Gyömbér, 2043 m) und im Südwesten Pol’ana (1889 m). Die Südseite des Tales bildet der Hauptgebirgsrücken der Niederen Tatra, mit dem Gipfel Chopok (2024 m) in der Mitte, von dem in nördliche Richtung der Ostredka (1211 m) abzweigt. Durch das Tal fließen die Demänovka und Zadná voda. Zur Eiszeit haben sich riesige Gletscherbecken gebildet, mit weitreichenden Moränenverzweigungen und kleinen Gletscherseen (Vrbické pleso und Lukové pliesko).
   
Im unteren Teil des Tales gibt es eine tiefe Kalksteinschlucht, die beim Zusammenfluß der Bäche Demänovka und Zadná voda (ung. Hátsó patak) ihren Anfang hat. Kurz vor ihrem Zusammenfluß fließen die beiden Bäche über ein Kalksteinplateau, dort in die Tiefe des Gesteins und bilden die weltberühmte unterirdische Welt der Demänovska-Höhlen. Für das Publikum sind die Demänovska-Eishöhle (Demänovská l’adová jaskyna) sowie die Demänovska-Tropfsteinhöhle der Freiheit (Demänovská jaskyna slobody) zugänglich.
   
Das Demänovska-Tal war schon in der Eiszeit bewohnt, wovon die Funde der Höhle Okno (jaskyna Okno) ein Zeugnis geben. In historischer Zeit war das Tal lange Zeit unberührt. Erst im 18. und 19. Jahrhundert schürfte man nach Eisenerz, und Schäfer lebten mit ihren Herden hier sowie Holzfäller. Größeres Interesse fand das Tal erst mit der Entdeckung der Demänovska-Eishöhle im Jahre 1921. Eine neue asphaltierte Straße erleichterte die weitere Erschließung des Tales. Immer mehr Touristen kamen, besonders nach der Errichtung eines Sesselliftes von Jasná zum Gipfel Chopok.
   
Der Ort Demänovská dolina (dt. Demänovska-Tal) entstand am 1. August 1964 mit der Vereinigung der Touristensiedlungen Tri Studnicky (dt. Drei Quellen), Jaskyne, Repiska, Lucky (dt. Wiesen) und Jasná zu einer Verwaltungseinheit. Zahlreiche gekennzeichnete Wanderwege führen durch das Tal zu den umgebenden Gebirgszügen. Ein ganzes Netz von Spazierwegen ist so entstanden.
   
Jasná bezeichnete ursprünglich nur den oberen Teil des Tales. Später wurde der Begriff ausgeweitet und umfasst nun auch das Gebiet um den Vrbec-See (Vrbicke pleso) und Záhradky. Jasná liegt im Gebiet des Nationalparks Niedere Tatra und verfügt über zahlreiche Touristenunterkünfte, Restaurationen sowie Seilbahnen und Skilifte.